Lights Haus

"Jaa, das wär doch eine gute Idee." nickte ich aufmunternd.
"Ich komm immer vorbei wenn ich gebraucht werde, ich will ja mal hoffen, dass du das weißt." sagte ich mit einem leichten Grinsend
und fügte dann noch ein "Ich klau mir eben noch eine Kleinigkeit aus dem Kühlschrank, ich kam heute noch nicht zum essen." hinzu
Ich stand auf, machte einen Schritt und dann wurde mir plötzlich völlig schwindelig.
Ich hielt mich kurz an der Sofalehne fest, bis ich mich wieder gefangen hatte und seufzte.
"Ich glaub getrunken hab ich heute auch noch nicht genug."

Ich sah erschrocken zu Austin und stellte dann die Taste weg und aufzustehen "Alles in Ordung?" fragte ich besorgt
"Setz dich hin ich hol dir was" sagte ich ernst und ging schnell in die Küche
dort suchte ich schnell ein Glaswasser und ein Käsebrot zusammen, schnell eilte ich zu Austin
"Hier" sagte ich und gab es ihm

Seufzend ließ ich mich zurück aufs Sofa plumpsen und nahm das Glas und das Brot entgegen.
"Dankeschön..." sagte ich mit einem schiefen Lächeln.
Ich trank ein Schluck, stellte das Glas weg und gerade als ich ins Brot beissen wollte, merkte ich, dass es mir leicht den Hals zuschnürrte.
Schwer atmete ich durch und kräuselte die Stirn. "Ich glaub heute will mein Kreislauf nicht so ganz..." murmelte ich.
Ich rieb mir vorsichtig über die Narbe die irgendwie anfing zu brennen.

Ich setze mich neben ihn und beobachtet ihne besorgt "Sicher?" fragte ich
Ich folgte ihm seinen Blick als er seine Wunde rieb "Ich kann man schauen ob ich was da hab" sagte ich dann
stand auf und ging an den kleinen schrank der in meinem Wohnzimmer stand und suchte etwas passendes

"Ob ich wohl wetterfühlig..." begann ich aber konnte meinen Satz nicht beenden.
Meine Sicht verschwamm und ich konnte nur noch krampfhaft atmen.
Was war nur plötzlich los?
Ich wollte noch etwas zu Lights sagen, da wurde mir schwarz vor Augen und ich sank in mich zusammen.

Grade als ich mich zu Austin wieder umdrehte sah ich wie er leblos auf dem Sofa lag
ich lies sofort alles liegen und rannte zu ihm, erschrocken sah ich zu ihm, ich wusste nicht was ich tun sollte
"Austin? Kannst du mich hören?" fragte ich und klopfte ihm auf die Wangen, als er nicht antwortete wurde ich immer hektischer
Ich hatte große Angst udn ich wusste nicht was los ist "sag doch was Austin" sagte ich verzweifelt und mir stiegen tränen der verzweifelung in die Augen
Als ich merkte das alles nichts brachte sprang ich auf und rief den Notartzt, zitternd leuterte ich dem Arzt was passiert war
als er dann auflegte und mir versicherte das sie gleich da wären ging ich zu Austin zurück
Weinen deckte ich ihn zu und fühlte mich so hilfslos wie nie "Bitte sag was" sagte ich nochmal leise und jede sekunde fühlte sich an wie eine Stunde

"Ich bin mit ihm befreundet" sagte ich zitternd "Okay, wollen sie mitfahren?" fragte der arzt noch
Ich nickte und er brachte mich schon in den Wagen, Austin wurde gleich an viele geräte angeschloßen
Sein unregelmäßiger herzschlag klang durch den ganzen Wagen
zitternd hielt ich seine Hand und streichelte ihm über den handrücken, noch nie hatte ich solche Angst um ihn
Ich wusste das er unter herz beschwerden leidete, um so mehr verstärkte dies die Angst
Eine der asistenzärtzinen merkte das ich immer mehr aufgelöst wurde und gab mir leichtes beruhigungsmittel
erleichtert atmete ich auf als wir das krankenhaus erreichten, ich hoffte ich würde dort mehr erfahren

Kurz war ich am See, ich beobachtete lange das stille wasser, denoch wurde ich von den leuten stimmen in meinem Kopf übertönt
Endlich sollte ich schlafen gehen und für ein paar Stunden endlich versuchen zu vergessen
Immerhin beruhigte mich das Austin nicht alleine war und Alissa sich um ihn kümmert, die beiden waren ein traum zusammen
Schnell wollte ich jegliche gedanken abschalten und ging schlafen, ich merkte wie mein Körper
langsamm aber sicher den geist aufgab, morgen würde ich wohl mit meiner Mum telefonieren ob ich kommen konnte
erst nachdem ich eine Schlaftablette genommen hatte fiel ich in den viel zu nötigen schlaf

Mittags wachte ich auf was mir sehr ungelegen kam da ich noch viel erledigen musste
immerhin dies würde mich perfekt auf andere gedanken bringen, gleich nachdem ich geduscht hatte machte ich mich auf den weg in die innenstadt
dort buchte ich den Flug in mein geliebtes heimatsland und besorgte ein paar kleinigkeiten die ich noch brauchte
Ich freute mich sogar ein wenig nachhause zu kommen auch wenn ich wusste dass meine mum mich ausfragen würde
Grade als ich meinen koffer anfing zu packen sah ich Alexs sms, am liebsten hätte ich sie ignoriert doch ich war nicht feige und ich wusste selbst das es falsch war abzuhauen ohne die sache geklärt zu haben...

Ich hatte mich nach Light's Antwort so schnell wie möglich auf den Weg gemacht. Nun stand ich leicht unsicher vor ihrer Haustür. Ich klingelte und während ich wartete, dass sie die Tür öffnete, versuchte ich mich im Kopf auf dieses Gespräch vorzubereiten. Am liebsten hätte ich mich davor gedrückt, ich wusste aber, dass das der falsche Weg war.

Als ich dass klingeln hörte schreckte ich auf, seuftzend stellte ich meinen koffer in den gang und ging zur Tür
Bei dem gedanken an das bevor stehende Gespräch wurde mir ganz anderst...
Doch versuchte die zähne zusammen zu beissen und öffnete dann die Tür

Jetzt wird's ernst, dachte ich mir und einmal mehr hatte ich das Bedürfnis wegzulaufen, verkniff es mir aber. "Hey, kann ich reinkommen?", fragte ich stattdessen nur vorsichtig. Ich fuhr mir mehrmals nervös durch's Haar während ich dies sagte. Verdammt nochmal Alex, krieg dich wieder ein.

Ich traute mich nur kurz ihn anzusehen, ihm scheint es nicht gut zu sehen das sah man ihm an
schon alleine der gedanke daran tat weh, ich wollte nicht das es wegen MIR schlecht ging, er hatte doch schon genug streß
"Klar komm rein" murmelte ich und öffnete die tür damit er rein kommen konnte "Tut mir leid es ist grade etwas unordentlich"
sagte ich noch dazu und ging mit ihm ins Wohnzimmer, ich war unsicher darüber was ich sagen sollte...
Sollte ich vielleicht alles leugnen? Einfach sagen das ich es nicht ernst meinte... aber meinte ich das wirklich nicht ernst?
fragte ich mich und schon wieder schwirrten zu viele Gedanken in meinem Kopf herum

Ich folgte ihr in's Wohnzimmer, noch immer nicht sicher, was ich sagen sollte. Die ganze Situation war einfach unangenehm. Hier schwiegen wir uns fast an. Ich hasste sowas.
Im Flur sah ich ein paar Taschen stehen. "Verreist du?", fragte ich dann, einfach um IRGENDWAS zu sagen.

"Ja, ich werd ein paar Tage nach Kanada fahren" sagte ich noch und blieb dann unschlüssig im Raum stehen
Er wollte schließlich mit mir reden und ich hatte das gefühl das egal was ich sagen würde es eh falsch wäre
deswegen blieb ich lieber still, er hatte ja schließlich etwas zu sagen, innerlich kämpfte ich denoch immer noch damit
das ich ihm einfach aufgabeln sollte das ich das nicht ernst meinte und er sich keinen Kopf machen sollte
Ich wollte das es ihm besser ging und das stellte ich vor meine Gefühle

"Achso", sagte ich nur.
Einen weiteren Moment schwieg ich. Dann nahm ich meinen Mut zusammen und sah sie an. Sie wirkte gestresst und ich fühlte mich schuldig.
"Also..", begann ich zögerlich, immernoch nach Worten ringend. "Ich wollte.. wegen neulich." Als ob ihr das nicht klar ist. Vollidiot. "Ich wollte mich erstmal für meine Reaktion entschuldigen.. Und ansonsten.. Mir ist unsere Freundschaft unglaublich wichtig und die will ich nicht auf's Spiel setzen. Ich verbringe gerne Zeit mit dir und das es mir geholfen hat war mein Ernst. Aber.. naja, du weißt ich hab Lisa, auch wenn wir momentan viel Stress haben und deshalb.. funktioniert das nicht." Ich hatte das Gefühl, nur zusammenhangloses Zeug vor mich hinzustammeln, aber in dem Moment in dem ich zu reden begonnen hatte hatte mein Hirn wieder ausgesetzt und jede zurechtgelegte Erklärung war wie weggewischt. Ich hasste mich gerade so sehr dafür, dass ich es einfach nicht besser hinbekommen hatte. Das verdiente sie nich.

Ich hörte ihm zu und jedes Wort schalte wieder in meinem Kopf, als er fertig war hatte ich das Gefühl das er eine antwort erwartete
Aber was sollte ich sagen? Das mir das alles klar war? Nun das war es mir... deswegen wollte ich dieses gespräch meiden
so feige es auch war, doch war es nicht schon feige genug einfach von den Problemen weg zu rennen?
"Ehm ja ich weiß, vergiss die Sache einfach ok?" murmelte ich dann und zwang mir ein lächeln auf die Lippen
das so falsch war das ich es mir nicht mal selber abkaufen konnte, immerhin meinen verletzen Stolz wollte ich beibehalten
"Alles in ordung" sagte ich noch und rückte noch meinen Koffer etwas, wusste er eigentlich wie beklemmend die situation war?
Ich biss mir leicht auf die Unterlippe "Nunja ich möchte dich nicht rauswerfen aber mein Flug" murmelte ich
fuhr mir durchs haar und griff verunsichert meinen Koffer, immerhin wünschte ich ihm das in der Zeit in der ich weg war die Sache mit Lisa klären konnte, zu gerne ich es wollte aber ich konnte an dem Punkt nicht egoisitsch denken

Ich hätte am liebsten losgeschrieen. Ich hatte auf eine Antwort gehofft, irgendwas. Stattdessen konnte ich sehen, wie sie sich zu einem Lächeln zwang und es einfach abtat als wäre nichts. Gerne hätte ich mit ihr diskutiert, ihr gesagt, dass ich es nicht einfach so vergessen würde, aber ich wusste, dass es keinen Zweck hatte.
Aber was hatte ich eigentlich erwartet? Irgendeine Rechfertigung? Irgendwas, was das ganze Problem aus der Welt schaffen würde? Ich wusste es nicht, aber ich hatte wenigstens IRGENDWAS erwartet.
Ich wollte noch etwas sagen, verkniff es mir aber. "Dann will ich dich mal nicht weiter aufhalten", sagte ich stattdessen nur, drehte mich um und wünschte ihr im gehen noch "viel Spaß". Die Worte klangen absoult bedeutungslos in meinen Ohren.
Der Gedanke, dass die ganze Sache nun zwischen uns stehen würde, tat weh, aber ich wusste im Moment nicht, was ich noch tuen sollte, da sie offensichtlich nicht mit mir reden wollte, dann wollte ich sie nicht zu einem Gespräch zwingen.

Ich sah ihm nach, still, doch in mir erschlugen mich die schreie meines Gedächnisses, es fühlte sich so mehr an als nur ein Abschied für eine kurze Zeit. Dieses gespräch machte alles zwischen uns noch schlimmer
Und was tat ich? Ich haute ab, ich biss mir so fest auf die Unterlippe das ich schon das Blut schmeckte
tu was verdammt, mach schon Lights schwirte immer wieder in meinen Gedanken
Ich lies meinen Koffer fallen und rannte Alex nach, er war noch nicht weit
"Alex bitte bleibe" sagte ich dann erstick und blieb stehen "Die Sache tut mir leid, wirklich und du kannst dir garnicht vorstellen
wie schrecklich das für mich ist zu wissen das es wegen mir dir so schlecht geht, dass möchte ich einfach nicht
Ich hätte dies niemals sagen sollen und es tut mir leid dafür aber ich kann einfach nichts dazu sagen, ich weiß alles
Ich weiß das du Lisa liebst und ich möchte daran auch nichts ändern und wahrscheinlich hälst du mich
für total bescheuert das ich trozdem solche Gefühle habe..." sprudelte es förmlich aus mir heraus
oftmals vergas ich überhaupt Luft zu holen

Bei ihren Worten viel mir ein riesiger Stein vom Herzen. Zu gehen, ohne das geklärt zu haben, oder es wenigstens versucht zu haben, wäre schrecklich gewesen.
"Mir geht es nicht schlecht wegen dir", antwortete ich dann. "Ich denke ich bin selber daran Schuld, dass es mir nicht gut geht." Und ich hab ein schlechtes Gewissen, dass es dir wegen mir und meiner dummen Reaktion mies geht. , dachte ich, behielt dies aber für mich, "Und ich könnte dich nie, NIE für bescheuert halten.", fügte ich dann noch hinzu und drückte sie einmal fest. "Tut mir leid, dass ich mich so scheiße benommen habe. Meine Reaktion war übertrieben.. und ich will nicht mit dir streiten. Ich weiß nicht was mit mir los war, wirklich nicht.", sagte ich dann, das schlechte Gewissen war mir bestimmt in's Gesicht geschrieben.
Jetzt wo das gesagt war ging es mir viel besser. Ich war zwar überzeugt davon, gerade wieder totalen Schwachsinn zu reden, aber ich hoffte, Lights würde verstehen, was ich meinte. Ich war in sowas einfach nicht sonderlich gut.

Ich biss mir bei seinen Worten auf die Unterlippe und hörte ihm leise zu "Ich wollte dadurch nichts kaputt machen" sagte ich dann
legte meine Arme ebenfalls um ihn und schloss die Augen, für einen moment schien alles vergessen
Bis dieses kribbeln zurück kam, ich biss mir auf die zunge und verdrängte das aufkommende Gefühl
"Dafür musst du dich nicht entschuldigen... Ich wusste einfach nicht was in mir vorging und ich weiß auch nicht was ich erwartet habe
Ich habe einfach nicht nachgedacht und..." ich brach ab und seuftze leise auf, ich lies von ihm ab und sah zu ihm
Sowas durfte zwischen uns nicht mehr passieren und ich musste dringend meine Gefühle in den griff bekommen
Das durfte einfach nicht zwischen uns stehen, deswegen musste ich meine Gefühle aus dem Kopf schlagen
Ich hoffte Alex würde glauben das, was ich gesagt hatte, nicht ernst meinte

"Wir haben wohl beide nicht nachgedacht. Ich will nur.. ich will einfach nicht, das sowas zwischen uns steht.", sagte ich dann. Vielleicht war es egoistisch, wenn mir unsere Freundschaft so wichtig war, obwohl es für sie mehr war als Freundschaft, aber ich konnte einfach nicht anders.
"Musst du nicht deinen Flug kriegen?", fiel mir plötzlich ein. Ich war nicht sicher, ob sie wirklich weg musste oder ob sie einfach nur wollte, dass ich ging, aber falls dies wirklich der Fall war wollte ich nicht Schuld daran sein, dass sie den Flug verpasste.

"Dass möchte ich auch nicht" versichrte ich ihm und blickte kurz auf meine Handyuhr
"ein bisschen Zeit habe ich noch aber ich wollte noch schnell Austin im Krankenhaus besuchen" murmelte ich fuhr mir durchs haar
Ich hoffte mir würde die Zeit nicht zu knapp werden, ich sah zu ihm und umarmte ihn dann, kurz schloss ich die Augen um führ mich den moment fest zu halten
"Ich komm bald wieder" sagte ich dann etwas leise "gib mir etwas Zeit" flüsserte ich dazu und seuftze leise
kurz schenckte ich ihm noch ein lächeln bevor ich meinen reißekoffer nahm und mit meinem Auto ins krankenhaus fuhr

"Krankenhaus?", fragte ich irritiert. "Was ist passiert?!"
Ich umarmte sie ebenfalls.
"Viel Spaß. Und nimm dir die Zeit die du brachst", sagte ich ebenso leise.
Dann machte ich mich langsam auf den Heimweg.