Josh's Elternhaus

Josh und ich verließen dann das Haus im ströhmenden Regen, doch wir waren es irgndwo gewohnt nass zu werden. Auf dem Weg bis zum Friedhof sprachen wir kaum miteinander, über was hätten wir auch sprechen sollen?
Dann kamen wir am Friedhof an, ich blieb stehen, ich konnte das einfach nicht. Schon von weitem konnte ich ihr Grab sehen.

Mit langsamen schritten ging ich ins Gästezimmer und packte mene Sachen auf.
Dann lies ich mich aufs Bett fallen und drückte mein Gesicht ins Kissen.
Ich hatte immer eine ungute Gabe Schöne situationen zu zerstören.
Die Jungs freuten sich so sich wieder zusehen und ich mach alles Kaputt.
Toll Amy... Wiklrich toll...

als Oli stehen blieb, tat ich das auch
ich legte meine Hand auf seine Schulter und sah ihn an
"du schaffst das, ich bin da" sagte ich
dann legte ich meinen Arm um seine Schultern und ging weiter

Langsam ging ich dann mit Josh weiter. Das letzte mal war ich hier vor etwas mehr als 10 Jahren gewesen, immer hatte ich es geschafft mich irgendwie zu drücken um nicht mit der realität Konfrontiert zu werden, doch jetzt konnte ich dem ganzen nicht mehr entgehen.
Dann standen wir vor ihrem Grab, ich wusste nicht was ich sagen sollte. Ich stand einfach nur da und starrte auf den Stein in den ihr name eingraviert wurde.
Langsam ließ ich mich auf den Boden sinken und legte die Hände über mein Gesicht. Warum wollte sie so unbedingt gehen? Warum hatte sie mit mir nie gesprochen? warum?

ich blieb stehen und sah Oli an
er sah aus als wäre er spontan 10 Jahre gealtert, so sehr nahm es ihn mit
trotzdem sah ich ihn genauso wie der damals auf der Beerdigung zusammengesackt war
es war ein riesiger Schritt für ihn hier her gekommen zu sein und ich hoffte auch nach so langer Zeit vielleicht endlich der erste Schritt dahin, ihren Tod langsam zu akzeptieren auch wenn er sie sicherlich nie ganz vergessen konnte
das Grab sah gepflegt aus und es standen frische Blumen darauf schließlich wohnten ihre Eltern mich Sicherheit immer noch hier in der Gegend
auch ich musste kurz schlucken und mir ein paar Tränen verkneifen, jedoch wusste ich nicht ob es bei mir an der ganzen Sache mit Sara lag oder daran Oli wieder so zu sehen
ich hockte mich neben ihn und legte meine Hand auf seine Schulter

Es war hart, immer wieder geisterten die Bilder von Sara durch den Kopf.
Wie sie damals ausgesehen hatte, damals als sie noch lebte und dann die bilder wie ich sie gefunden hatte.
Immer wieder kamen die Vorwürfe, hätte ich irgendwas tun können oder nicht? Ich wusste es nicht, vielleicht würde ich es auch nie erfahren.
Wie sie jetzt wohl aussehen würde wenn sie noch am leben wäre? Ob wir damals doch noch zusammen gekommen wären?
Ich hasste sie nicht dafür das sie gegangen war. Warum auch?
Ich hasste mich selbst für den ganzen scheiß und ich würde mich auch immer dafür hassen.
Mir dafür vergeben würde ich vielleicht noch lernen müssen, wenn ich das überhaupt schaffte.

wir schwiegen eine ganze Weile aber es gab auch einfach nichts zu sagen, nichts, was es hätte leichter machen können
wir beide hatten einfach unsere ganz eigenen Gedanken an damals und an sie
irgendwann stand ich wieder auf, Oli sah immer noch aus wie ein nasses Häufchen Elend
"komm lass uns wieder gehen, ich will nicht, dass du dich noch erkältest" sagte ich leise
ich hielt ihm meine Hand hin um ihm auf zu helfen
genauso wie ich nicht wusste ob er stark genug war hier her zu kommen
wusste ich jetzt nicht ob er stark genug war wieder zu gehen

Schweren Herzens stand ich auf, viel anderes blieb mir auch nicht übrig.
Auch für Josh schien das alles nicht einfach zu sein.
Langsam liefen wir wieder zurück zum Haus seiner Eltern.
Mir ging es immer noch beschissen, doch ich versuchte es zu verbergen, vor allem wegen Amy.
Diese Seite von mir kannte sie nicht und sie sollte sie auch nie kennen lernen.

kaum das wir wieder in meinem Elternhaus waren, ging ich uns erst einmal Handtücher holen
ich reichte Oli ein Handtuch und berührte dabei seine wirklich kalte Hand
"du solltest besser dusche gehen, du bist eiskalt" riet ich ihm
auch wenn ich am liebsten weiterhin die ganze Zeit hinter ihm herdackeln würde um sicher zu gehen, dass er keine Scheiße baute

Ich nickte nur Teilnahmslos. Dann ging ich nach oben ins Badezimmer.
Ich schloss die Tür hinter mir ab und stellte schon mal das Wasser in der Dusche an.
Langsam fing ich an mir die nassen Klamotten vom körper zu ziehen, obwohl ich eigentlich zu Kraftlos dafür war.
Mein Blick blieb an meinen Unterarmen liegen, wie gut es sich doch damals angefühlt hatte.
nur waren meine Arme mittlerweile von Tattos bedeckt, es würde also sofort auffallen wenn ich dort wieder damit anfangen würde.
Ich stellte mich dann unter die warme dusche in der Hoffnung meine Gedanken würden verschwinden, doch das taten sie nicht, es machte alles nur wieder schlimmer.
Ich setzte mich auf den Boden der Dusche und legte meinen Kopf auf meine Knie. Ich musste es einfach wieder tun, ich konnte einfach nicht mehr. Das England so etwas hatte in mir auslösen können, davon hätte ich nicht mal zu träumen gewagt.
Langsam erhob ich mich wieder, ließ aber das Wasser laufen um Josh nicht zu beunruhigen. Ich wusste das hier Rasierklingen herum lagen, und ich wusste sogar wo.
Was Josh oder Jess von mir denken würden, war mir jetzt egal. Die Klingen lagen da wo ich sie vermutet hatte, ich setzte mich mit einer auf den Boden und sah meinen Körper an. Irgendwo wo keine Tattoos sind dachte ich mir nur. Die Innenseite meines Oberschenkels war nahe zu perfekt dafür, Josh würde die Schnitte so nicht mal sehen.
Die Klinge glitt einige male über meine Haut, tief aber nicht zu tief. Als ich den Schmerz merkte, entspannte ich mich.
Noch 3 weitere Schnitte, insgesamt 7 hatte ich gemacht.
Dann war ich wieder halbwegs ruhig.
Ich suchte nach dem Verbandszeug und verließ dann schlussendlich mit einem Handtuch um meine Hüfte das Badezimmer.

ich war in mein Zimmer gegangen und hatte mir trockene Sachen angezogen
Amy war auch ich weitestgehend aus dem Weg gegangen
ich wusste, dass sie sicherlich irgendwas hören wollte, wie es Oli ging oder so
aber ich wollte jetzt keine Erklärungen abgeben mal davon abgesehen, dass ich mir was Olis Befinden anging selber nicht sicher war
ich ging wieder in die Küche und machte eine Kanne Tee als ich Oli aus dem Bad kommen hörte
"ich hab Tee gemacht" sagte ich und stellte die Kanne mit zwei Tassen auf den Tisch

"Hmm.. bin gleich da." flüsterte ich und suchte mir aus meinem Koffer Frische Klamotten, dann ging ich wieder ins bad um mich anzuziehen.
so hätte das hier alles nicht enden sollen. Sonst waren wir beide immer froh in England zu sein.
Ich ging wieder zurück zu Josh und setzte mich zu ihm an den tisch

ich schenkte uns beiden ein und nahm einen Schluck
es gefiel mir immer noch nicht wie Oli guckte
"wollen wir heute Abend was trinken gehen
oder willst du lieber hier bleiben und früh schlafen oder so?"
ich wusste einfach nicht was jetzt gut für ihn wäre
deswegen versuchte ich einfach über etwas anderes zu sprechen

"lass uns was trinken gehen" meinte ich trotzdem noch unmotiviert.
Zumindest konnte ich meine gedanken dann in Alkohol ertränken.
Wie konnte dieses verdammte foto das alles auslösen? Es hatte nicht mal was damit zu tun."

ja, mit dieser Antwort hatte ich gerechnet
auf Olis Fragte hatte ich keine Antwort weshalb ich einfach mit den Schultern zuckte
"wie läuft es denn mit Jess?" fragte ich
ein weiterer verzweifelter Versuch seine Gedanken wieder in die Gegenwart zu holen
trotzdem hatte ich etwas Angst, dass es da auch nicht so gut lief
schließlich war er vorhin meiner Frage ein wenig ausgewichen hatte ich das Gefühl

"Jess...hmm.. naja nach unserem Streit an der party vor beginn der Tour, irgendwie ist es seit dem nicht mehr das selbe. ich weiß auch nicht warum, aber es ist so." schon eine weile spielte ich mit dem gedanken mich von Jess zu trennen. Doch ich hatte viel zu viel angst davor alleine zu sein.

"das wird schon wieder, du wirst sehen
ist halt jetzt bloß blöd wegen der Tour" redete ich ihm gut zu
warum musste ich mit solchen Vermutungen auch immer recht haben?!

Ich sah in meine Tasse Tee. Alkohol wäre jetzt nicht schlecht. Also stand ich auf und ging zum schrank im wohnzimmer von dem ich weiß das Joshs Eltern dort den Alkohol lagerten und nahm eine Flasche Vodka heraus und ging dann zurück zu Josh.
Ich kippte einen Kräftigen schluck in den Tee.

ich sah Oli erst skeptisch an doch dann verstand ich, dass wir vielleicht heut hier tranken
"Vodka in den Tee?" fragte ich mit hochgezogener Augenbraue
"das schmeckt doch bestimmt wie Hustensaft oder?"
ich stand auf und hohlte zwei Schnapsgläser, pur war er bestimmt besser
aber dann fiel mir etwas ein und ich ging hoch in das Zimmer meiner Eltern
im Nachtschrank meines Vater stand eine Flasche Whiskey
ich glaubte er wollte sie vor mir verstecken aber ich hatte mit 16 herausgefunden, dass er dort immer eine lagerte
mit ihr zusammen ging ich dann wieder zu Oli
"hab noch was gefunden" sagte ich und schenkte mir davon etwas ein

"danke" murmelte ich und nahm einen Schluck von meinem Tee. "schmeck nicht mal so schlecht." dann nahm ich eines von den Schnaps Gläsern und kippt whiskey ein

ich kippte den Whiskey gleich weg und schenkte mir wieder nach
ich sah zu Oli, ich hasste es diese Miene in seinem Gesicht zu sehen
und ich hasste es zu wissen, wie scheiße er sich fühlt ohne zu wissen wie ich das ändern konnte
"ist Amy eigentlich noch da? hast du sie gesehen seid dem wir wieder hier sind?" fragte ich
ich ging wieder in den Flur und rief kurz ihren Namen

Ich schüttelte den Kopf, ich hatte Amy schon seit unserer Ankunft nicht mehr gesehen.
Josh stand vom Tisch auf und ging dann die Flure entlang.
Ich ließ meinen Kopf auf den Tisch fallen. Der schmerz tat gut

ich hörte den Aufschlag von Oli's Kopf auf der Tischplatte und ging wieder zu ihm
auch wenn es mir leid tat Amy erst in ein fremdes Land zu schleppen und sie dann alleine zu lassen
doch ich musste jetzt einfach für Oli da sein selbst, wenn ich nicht wirklich helfen konnte
so wie Oli da lag konnte er nicht liegen bleiben
"komm wir gehen ins Wohnzimmer, das Sofa ist bequemer" meinte ich uns stummte ihn leicht an
dann nahm ich den Alkohol und ging ins Wohnzimmer, sodass wenn er mehr wollte er folgen musste

Als ich Josh meinen Namen rufen hörte setzte ich mich auf und wuschelte mir kurz dursch dir Haare.
"Bin im Gästezimmer!" rief ich

"Geh zu Amy, ich halts ein paar Stunden auch alleine aus." murmelte ich.
Ich fühlte mich gerade auch noch schlecht ihn von Amy fern zu halten. Zwischen den beiden wollte ich eigentlich nicht stehen. ICh nahm einen schluck Vodka und legte mich dann aufs sofa
"Sag ihr ruhig was los ist, du musst sie nicht im dunkeln lassen."