Josh's Elternhaus

nachdem ich aus der Dusche war, ging ich in mein Zimmer und zog mich an
dann ging ich runter um im Wohnzimmer kurz nach Oli zu sehen
och ne nicht schon wieder, oder?
"Oli?" rief ich und ging auf der Suche nach ihm in die Küche
"ach da bist du ja, wie hast du geschlafen?" fragte ich
wenn er in der kurzen Zeit überhaupt geschlafen hatte

"Naja , ein bisschen zumindest." antwortete ich ihm und nahm ein schluck von meinem kaffee.
Müde war ich immer noch, aber es war besser als vorher. Immerhin etwas.

ich nickte stumm und machte mir einen Tee
schon komisch, dass ich in England wieder anfing Tee zu trinken...
"und sonst so? tut dein Bein weh?" fragte ich und setzte mich
mit meiner Frage meinte ich nicht unbedingt ob Sara ihre Fresse hielt
eher so rein körperlich, schließlich hat er auch etwas Blut verloren
und ich hatte einmal Blut gespendet und mir war den ganzen Tag ein wenig schwindelig

"geht, könnte definitiv schlimmer sein." antwortete ich ihm
ich hatte aufjedenfall schon schlimmeres erlebt als das.
Josh sah immer noch mitgenommen aus. "josh....."

"was ist Oli?" fragte ich und blickte auf
ich sah ihn an, gab es noch was, was er mir sagen wollte?

"ich... ich kann sehen wie dich das alles auch zerstört. Du musst das nicht mit mir machen, ich krieg das auch alleine auf die reihe. Ich will nicht das es dich mit mir nach unten zieht. Wirklich, ich will das nicht."
gestand ich ihm. Wenn es etwas gab das ich auf keinen Fall wollte dann das ich Josh mit all dem noch mehr verletzte.
Gut so schick ihn weg! Dann kannst du endlich tun was du willst, was wir wollen.

"ach Oli..." lachte ich ein wenig und schüttelte den Kopf
"erstens, es ist nicht so dass ich nicht an dich glaube
aber du brauchst noch eine andere Stimme in deinen Kopf die Sara ausgleicht
du wärst ohne mich heute morgen nicht zum Arzt gegangen
und wenn der Schnitt nur ein bisschen tiefer gewesen wäre...
und zweitens, wenn ich nicht bei dir bin zieht mich das viel mehr runter
dann mach ich mir die ganze Zeit nur Gedanken um dich und so sehe ich, dass du noch lebst"
ich nahm kurz seine Hand und lächelte ihn an
"glaub mir, sobald es dir wieder besser geht, geht es mir auch wieder gut
mach dir um mich keine Gedanken, jetzt müssen wir erstmal dich auf die Reihe bekommen"

Mich auf die Reihe bekommen, war das überhaupt noch möglich?
Das letzte mal haben wir es erst geschafft mich wieder halbwegs hinzubekommen nach dem ich nur knapp dem Tod entgangen war. Gerade noch so hatte der Notarzt es geschafft mich am Leben zu erhalten.
Wenn es dieses Mal auch erst damit endet?
Ja es wird enden aber dann wirst du nicht mehr aufwachen wie das letzte mal

und schon wieder schwieg er nur...
"hey Oli, nicht so viel denken" sagte ich immer noch lächelnd
damit sie nicht so viel mit ihm sprach, musste ich mir ihm sprechen, erinnerte ich mich
"wir müssen dich auf andere Gedanken bringen
mhm... ich würde ja vorschlagen dich auszupowern, Sport zu machen
aber nicht in der Verfassung in der du gerade bist,
du solltest was essen, du hast gestern nicht viel gegessen und heute bestimmt noch gar nichts"
okay, da hatte ich vielleicht etwas von meiner Oma übernommen
sodass ich mir Gedanken machte, dass er vom Fleisch viel
wahrscheinlich hatte ich auch wegen ihr in Vergangenheit ein paar Gewichtsschwankungen gehabt
ich nahm eine Karte von einer Pizzeria und gab sie Oli

"S...sorry... Josh a...aber ich kann das einfach nicht." sagte ich mit zitternder Stimme und legte die Karte wieder weg.
Essen war jetzt wirklich das letzte was ich brauchte.
Ich hatte vor 10 Jahren anti Depressiva bekommen um damit fertig zu werden, allerdings hatte ich die damals schon abgelehnt obwohl sie gewirkt hatten und um an die jetzt ran zu kommen müsste ich zum psychater und darauf hatte ich absolut keine Lust.

ich seufzte und sah ihn an
irgendwie hatte ich nicht das Gefühl, dass er meinte er könne nicht essen
irgendwie kamen gerade ziemlich viele Gefühle hoch die ich alle runterschluckte
"was kannst du nicht Oli?" fragte ich leise

"Alles.... ich ertrag Sara einfach nicht mehr. Immer wenn sie da ist macht es mich verrückt.
aber es ist noch schlimmer wenn sie einfach weg ist." ich wusste nicht mehr was ich tun sollte.
"ich glaube das sinnvollste wäre wenn ich einfach das machen würde was sie sagt..." den letzten Satz Flüsterte ich nur noch. ja du hast recht das wäre für uns alle am Sinnvollsten, mach es. Egal wie nur mach es. Erlöse uns alle von dir.

okay mit Mitleid erreichten wir also nichts, rein gar nichts
"Oliver, sieh mich an, sieh mir verdammt noch mal in meine Augen
und jetzt sag mir, dass du sterben willst, dass du keinen anderen Ausweg mehr siehst
sag mir ins Gesicht, dass Sara gewonnen hat und du nichts mehr willst, als blass und blutleer auf den kalten Boden zu liegen
sag mir ins Gesicht, dass ICH dir scheiß egal bin, dass JESS dir scheiß egal ist
dass dir MATT UND DIE GANZE FUCKING BAND UND DEINE FANS SCHEIß EGAL SIND!
sag mir, dass wir dir alle scheiß egal sind und du uns enttäuschen willst
sag mir, dass dein Tod dein letzter Ausweg ist und es egal ist was wir von dir denken
sag mir das ins die Augen und ich mach dir den Weg frei"
ich hatte leise angefangen und aufgehört zu reden, in der Mitte wurde ich allerdings ziemlich laut
ich stand die ganze Zeit vor Oli und starrte ihn an

Scheiße Josh! Warum musst du das machen?
Ich versuchte ihn die ganze Zeit dabei anzusehen, doch zum schluss musste ich meinen Blick abwenden.
War mir mein leben, alles was ich hab so egal um es mit einem Selbstmord kaputt zu machen?
Keine Ahnung, alles was ich gerade noch wusste war das ich Josh nie im Leben verlassen wollte.
Das konnte ich einfach nicht, ich konnte meinen besten Freund nicht so enttäuschen.
"Josh...." ich merkte wie mir die tränen anfingen über die Wange zu laufen.
was bist du etwa zu schwach? er hat gesagt er lässt dir dann endlich freie hand, jetzt mach schon. du musst nur sagen ihr seit mir egal mehr nicht. Dann können wir endlich zusammen sein
Zusammen sein, aber für welchen Preis.
"Ihr.... Du, Jess die Band... die Fans.. ihr alle" ich wusste nicht wie ich den satz beenden sollte.

ich merkte wie scher es ihm fiel mich beim reden anzusehen
deshalb nahm ich sein Kin in meine Hand und zwang ihn mir ins Gesicht zu sehen
"SAG MIR JETZT VERDAMMT NOCH MAL, DASS WIR DIR ALLE SCHEIß EGAL SIND!
SAG, DASS DIR ALL DIE LEBEN, DIE DU MIT DEINER MUSIK GERETTET HAST, EGAL SIND
UND SICH DEINE FANS RUHIG WIE IHR VORBILD UMBRINGEN SOLLEN
sag mir einfach, dass ich dir scheiß egal bin..."

Ich sah Josh an. Er war mir nicht egal, er war mir alles andere als egal.
"Josh, du bist mir nicht egal. Du bist mir alles andere als egal. Du bist wie mein Bruder,
nein du bist mehr für mcih als ein Bruder." antwortete ich leise und sah ihn an.
Unsere Gesichter waren nicht weit von einander entfernt.

während Oli sprach zitterte ich am ganzen Körper
es dauerte wenige Augenblicke bis ich auch verstand, was er da sagte
doch dann fiel mir ein riesiger Stein vom Herzen und ich sank in die Knie
ich legte meine Arme um seinen Körper und fing fast an zu weinen
"ach Oli..." seufzte ich leise und schluckte
ich hatte gewusst, dass er das nicht konnte, trotzdem hatte ich Angst gehabt

Ich legte auch meine Arme um ihn. Das ich fast gesagt hätte das mir alle egal sind verschwieg ich ihm besser.
Doch ich war zu egoistisch um das für ihn zu tun, das er irgendwann mal seine ruhe hatte.
Ich fühlte mich trotzdem nicht besser, hätte er mich das erste mal doch nur sterben lassen.
Das hier alles wäre dann nicht passiert

ich atmete ein paar mal tief durch bis ich mich wieder halbwegs beruhigt hatte
"dir ist doch hoffentlich klar, dass wenn du gesagt hättest, dass ich dir scheiß egal bin
ich dir so eine rein gehauen hätte, dass du drei Wochen lang Kopfschmerzen gehabt hättest
tut mir leid, dass ich gelogen habe aber so einfach hätte ich es dir trotzdem nicht gemacht"

"Ich weiß Josh, ich kenn dich. Du wärst trotzdem nicht von meiner seite gewichen und hättest mich sterben lassen."
auch wenn ich mir das wünschte.
"wir sollten für die Tour packen." murmelte ich dann. Lights und die anderen würden bald hier sein

[ich sag schon mal gute nacht für den fall das wenn ich wieder komm du nicht mehr da bist. Muss mit meiner mum mal meinen Bruder abholen. also gute nacht <3]

da das jetzt geklärt wäre, stand ich auch wieder auf
ich war einfach zu egoistisch ihn sterben zu lassen
"ja, lass uns packen" stimmte ich ihn zu
ich wuschelte ihm kurz lächelnd durch die Haare
und ging dann hoch ins Gästezimmer und packte meine Sachen wieder in den Koffer

(alles klar gute Nacht <3)

Auch ich packte wieder alles was ich aus dem koffer genommen hatte zurück.
Viel war es nicht. So sonderlich lange waren wir auch nicht geblieben.
Nachdem ich fertig war stellte ich meinen Koffer nach unten.

ich nahm meinen Koffer und stellte ihn neben den von Oli
"in England wurde es mir auch noch nie langweilig" stellte ich fest
dann fing ich an ein wenig auf zu räumen
zwar waren wir nicht lange hier aber ein paar Dinge standen trotzdem nicht mehr an ihrem Platz

"wussten deine Eltern eigentlich das wir hier sind?"
fragte ich Josh nachdem er anfing aufzuräumen.

"sie wussten, dass ich das Wochenende kommen wollte
von dir oder von Amy hatte sie keine Ahnung" antwortete ich Oli
"naja von Amy haben sie allgemein nicht wirklich Ahnung"