Lights Haus

"Wie gesagt ich seh mal nach..." meinte ich nur. "Ich mach einfach auf der Tour mal ein paar Aufnahmen von dir und schick sie ihm, ich denke darüber wird er sich am meisten freuen."
Auch wenn ich wusste, dass es unfair war, dass ich so wenig über meine Familie preis gab, ging es einfach nicht anders. Es gab für mich nichts schlimmeres als den Verstoß ihrerseits und manchmal war ich mir gar nicht sicher, ob ich den Kontakt überhaupt wollte, weil ich ihnen noch nie verziehen hab.
Ich musste mich kurz zusammenreißen um mit meinen Gedanken nicht wieder völlig abzuschweifen, das passierte einfach zu oft und außerdem verdiente sie es all meine Aufmerksamkeit zu haben.
Ich küsste sie auf ihr weiches Haar und streichelte über ihren Arm. "Aber ich denke wir sollten dann mal schnell die Taschen packen, damit wir den Flug auch noch bekommen oder?" schlug ich dann leise lachend vor.

"Ich würde lieber hier in deinen Armen bleiben" murmelte ich nur und hielt meine Augen geschlossen.
Natürlich hatte er recht aber es tat so gut die sicherheit um mich zu spüren...
Ich raufte mich dann auf und Lucy stand gleich ebenfalls auf. Leise seuftze ich auf und schleppte mich ins Haus
Ich wusste das der Besuch wichtig war aber ich hatte Angst das die zweisam keit zwischen Danny und mir auf Tour leiden würde.
ich wollte einfach jeden moment noch auffangen...
Schnell ging ich hoch ins Schlafzimmer, in Kanada hatte es eisige temperaturen deswegen landeten einige Pollover in meiner Tasche.
Für lange blieben wir ja nicht weg, als ich dann alles beisammen hatte wartete ich auf Danny

Meine Tasche war fast noch komplett gepackt, von daher brauchte ich nicht sehr lang und ging Lights gleich entgegen um ihr ihr Gepäck abzunehmen.
Wir verließen ihr Haus und ich warf gleich alles in meinen Kofferraum und öffnete ihr dann die Beifahrertür. Nächste Woche auf Tour und jetzt noch ein Kurztrip. Manch einer würde es als Stress bezeichnen aber ich war froh, dass ich so viel Ablenkung mit ihr bekam.
Ich setzte mich hinters Steuer, lehnte mich noch zu ihr rüber um ihr einen kurzen Kuss zu geben und dann fuhren wir auch schon zum Flughafen. Wir nahmen den nächsten Flug, für den wir gerade noch so Tickets bekamen und hatten einen gemütlichen Flug, ohne Umsteigen direkt nach Toronto.

Wir fuhren vom Flughafen aus direkt zu Lights. Nachdem Besuch war irgendwie ein bisschen mehr Leichtigkeit in allem, vielleicht weil wir uns mal wieder bewiesen haben, dass wir zusammen alles schaffen konnte.
Wir holten die Hunde von einem Bekannten ab, der auf sie aufgepasst hatte und beschlossen dann noch was zu essen. Wir kochten also gemeinsam und stärkten uns dann bevor heute Abend die große Party steigen würde.
Um mich passend einzukleiden, musste ich wohl oder übel nochmal Heim fahren. Außerdem wollte ich noch kurz bei Ben vorbeisehen um mit ihm die Setlist zu besprechen.
Ich packte meine ganzen getragenen Klamotten ein, damit ich mal waschen konnte, während ich das Outfit für heute Abend raussuchte und nochmal duschen ging. Wie lange ich meine Waschmaschine schon nicht mehr benutzt hatte...Wow.
Ich verabschiedete mich von Lights und wir machten aus, dass wir uns dann nachher auf der Party sehen würden, ich dachte mir schon, dass sie wohl selbst noch Einiges vor hatte. Ich schnappte den Autoschlüssel, ging raus, warf meine Tasche ins Auto und fuhr erstmal zu mir.

Ich verabschiedetete mich bei Danny und wante mich dann gleich meinem Kleiderschrank zu, ich hatte wirklich keine Ahnung was ich anziehen sollte.
Ich war schon fast am verzweifeln als ich dann etwas passendes zum Motto fand. Ich liebte dieses Motto deswegen fühlte ich mich auch gleich in meinen Klamotten wohl.
Ich zog mich wieder aus und richtete alle Sachen um mich später gleich fertig zu machen.
Da es noch ein paar Sachen zu erledigen war nahm ich gleich mein Handy und machte mich auf den weg in die Innenstadt

Als ich nachhause kam rannte ich sofort unter die Dusche, ich hatte fast keine Zeit mehr deswegen musste ich mich schleunigst beeilen.
Schnell duschte ich und machte dann meine haare, ich hatte mir eine Aufwendige Frisur ausgedacht doch sie passte einfach perfekt.
Als ich dann nach ewigen hin und her gezupfte endlich zufrieden war trug ich make up auf.
Meine Lippen tauchte ich in Blutrot und betonte etwas meine Augen.
Dann schlüpfte ich noch in mein Outfit und sah mich selbstkritisch im Spiegel an. Als ich dann dennoch zufrieden war fuhr ich schon wieder zurück.

Wir hatten uns nach der Party erstmal richtig ausgeschlafen um die restliche Zeit vor der Abreise noch miteinander verbringen zu können.
Ich würde zwar schon bald für eine Weile mit einsteigen, aber ein Abschied war trotzdem immer das Schlimmste.
Wir hatten uns einen Film eingelegt und lagen still auf dem Sofa. Ich hatte meine Arme eng um sie geschlungen und es war grausam zu wissen, dass ich das bald nicht mehr konnte und das für eine ziemlich lange Zeit.
Lights an meiner Seite zu haben, war wie mein Fels in der Brandung und ich hoffte ich würde die lange Trennung gut überstehen. Wahrscheinlich würde ich sie mit meinen ständigen SMS sogar nerven. Ich gab ihr einen Kuss aufs Haar und seufzte tief.

Ich versuchte die Zeit mit Danny noch zu nutzen aber ich hatte Angst, schreckliche Angst.
Angst davor von ihm getrennt zu sein und Angst davor es ohne ihn nicht auf die Reihe zu bekommen, ich wollte dennoch nichts davon zeigen.
Ich wollte vor Danny keine Schwäche zeigen, das konnte ich einfach nicht. Schließlich waren seine Arme der enzigste Ort an dem ich sein wollte.
Mich plagte die Sorge um Danny, ich legte meine Lippen an sein Kin und schloss kurz die Augen.
Der Gedanke an den Abschied quälte mich "Keinen Grund zu seuftzen" flüsserte ich und lächelte sanft.

"Oh doch, unglaublich viele Gründe sogar..." gab ich leise zurück und hob ihr Gesicht kurz an um ihr einen kurzen Kuss zu geben.
"Ich mein, da sind ja schon eine ganze Menge gutaussehender Typen auf Tour, zwar nicht ganz so toll wie ich, aber wer weiß.." scherzte ich mit einem schiefen Grinsen.
Wir sollten uns die Laune an unserem letzten gemeinsamen Abend nicht versauen, denn Sehnsucht würde es doch noch genug geben in nächster Zeit. "Und wenn du weg bist muss ich mal meinen Arsch hochkriegen und produktiv sein...Wie soll ich das nur hinbekommen!?"

Ich erwiederte seinen Kuss und legte meine Hand in seinen Nacken, ich sah ihm in die Augen.
"Aber niemand wird mir das geben können was du mir liebst" lächelte ich sanft zu ihm und legte erneut meine Lippen auf seine.
Andere Männer interessierten mich kein bisschen und dies waren eigentlich auch nicht meine Zweifel an dieser Tour.
"Vielleicht kann ich nicht in deiner Nähe sein aber ich bin immer da" sagte ich dann leise und sah ihm erneut direkt in die Augen
"Um dich herum werde ich nicht sein, das weiß ich aber egal was ist ich werde da sein wenn du mich brauchst" sagte ich leise und erstickt.
Ich würde ihn nie alleine lassen können, auch wenn es 'nur' über SMS und telefon und Skype ging, ich musste da sein.
"Du kannst das auch alleine, vielleicht viel besser als wie du es von dir selbst erwartest, trau dir etwas zu Danny" sagte ich und streichelte mit meinen Fingerspitzen über seine raue Haut an seinem Hals, die kleinen Bart Stoppeln picksten gegen meine Finger.
"Du bist so ein unglaublich talentierer Mann, du bist schon so viele Schritt gegangen, jetzt kannst du das auch" Ihm tief in die Augen zu sehen beruhigte mich und ließ meine Angst kleiner werden.

"Danke...aber mach dir nicht so viele Gedanken um mich, okay? Das ist deine Zeit auf Tour und wir bleiben in Kontakt und ich komm schon klar, wirklich." sagte ich ruhig. Ich war mir gar nicht so sicher, ob ich das hinbekommen würde, aber ich musste einfach irgendwie daran glaube...für sie.
Unser letzter Abend verlief still. Ruhig lagen wir aneinander geschmiegt und genossen die Nähe des anderen, die wir so bald nicht mehr haben würden. Aber schließlich war der Zeitpunkt gekommen, den wir beide so sehr zu verdrängen versuchten.
Ich folgte ihr ins Schlafzimmer und half ihr noch alle restlichen Sachen zu packen.
Selbst die Hunde merkten, dass etwas bevor stand und wuselten wild um Lights' Beine herum. Es war irgendwie schon fast unwirklich. So lange waren wir noch nicht zusammen, hatten aber schon so viel durchgemacht und jetzt waren wir schon wieder getrennt.
Ich wusste, dass ich sie für ein paar Wochen in England begleiten konnte, aber was waren ein paar Wochen gegen ein halbes Jahr. Ein halbes Jahr, klang in meinen Ohren länger als eine Ewigkeit. Es war jetzt an der Zeit für mich ohne Stütze gehen zu lernen und irgendwie hatte ich schon fast Angst davor. Ich trug still ihre Koffer runter. Keiner wollte sich den Schmerz vorstellen, der uns bevor stand.
Es waren diese Moment, in denen ich spürte, dass sie alles war was ich brauchte und dass sie mein Herz gestohlen hatte. Aber konnte man es stehlen nennen, wenn ich ihr es bereitwillig übergeben hatte? Ich fuhr mir durchs Haar.
Ich hatte darüber nachgedacht, sie zum Flughafen zu bringen, aber ich wollte sie auch nicht vor ihren Freunden mit einer dramatischen Abschiedsszene blamieren.
Vor der Tür hupte es. Das Taxi war bereits da. Warum ging alles nur so verdammt schnell? Ich wollte doch noch so viel mehr Zeit mit ihr. Ich seufzte in mich hinein, als ich die Tür öffnete und die Koffer bereits in den Kofferraum räumte, während sie sich drinnen noch fertig machte.
Als sie schließlich die Tür raustrat ging ich gleich auf sie zu und legte meine Arme um sie. Wie sollte ich es nur durchstehen, das nicht mehr träglich zun zu können? Einfach die Arme um meine Traumfrau zu legen.
Ich sah ihr in die Augen und biss die Zähne aufeinander. Ich woltle ihr den Abschied nicht schwer machen, sie sollte Spaß haben und die Tour feiern, aber die Sehnsucht war schon jetzt viel zu groß.

Jede Sekunde zörter ich hinaus. Ich drückte mich so sehr davor zu gehen. Natürlich war mir klar das ich es musste schließlich war es mein Job.
Aber meine Angst überschwieg jeden meiner Gefühle. Ich legte meine Hand an seinen Rücken und umarmte ihn fest.
Ich brauchte ihn doch ich wollte es ihm nicht zu stark zeigen, ich wollte ihm meine Angst verchweigen.
Ich legte meinen Kopf in seine Halsbeuge und zog seinen Duft tief ein, seinen unverkennbaren Duft. Seine Körper wärme und seine kräftigen Hände an meinem Körper.
Schon Wochen zuvor hatte ich mir immer vorgenommen vor Danny nie zu weinen, ich wollte es einfach nie doch die Luft die immer dünner wurde ließ meine Selbstbeherrschung sinken.
Er war alles was ich brauchte und wollte. Er war alles für mich, der Grund wieso ich den Ringe an meinem Finger trug.
Mit zitternden Lippen pflasterte ich seinen Hals mit leichten schmerzerfüllten Küssen.
Ich war wirklich noch nicht gut darin gewesen abschied zu nehmen. Langsam hob ich meinen Kopf
Durch die aufkommenden Tränen sah ich in das beruhigende blau grün seiner Augen "Pass auf dich auf" flüsserte ich fast kaum hörbar da meine Stimme abbrach.
Mit meinen Fingerspitzen streichelte ich sanft über seine Arme die mich weiterhin festhielten. ich wollte jeden Moment festhalten.

Ich legte meine Hände auf ihre Wangen und strich mit meinen Daumen sanft über ihre zarte Haut. Ihre schmerzerfülllten Augen zerschmetterten mein Herz in tausende kleine Stücke.
"Mach ich...Mach dir bitte keine Gedanken und hab ganz viel Spaß, okay?" Ich versuchte ihr zum Abschied ein sanftes Lächeln zu schenken, doch meine Lippen bekamen nur ein leichtes Zucken zustande.
"Ich liebe dich.." sagte ich leise und legte meine Lippen ein letztes Mal, für eine lange Zeit auf ihre. Nie hatten ihre Küsse für mich an Reiz verloren und ich konnte den Gedanken fast nicht ertragen, so lange darauf verzichten zu müssen.
Aber ich wusste wir konnten das schaffen, wir hatten so viel geschafft, so viel durchgestanden. Nichts konnte uns mehr trennen und dessen war ich mir sicher.
Jeder Schritt schmerzte auf dem Weg zum Taxi und ich kämpfte selbst mit mir, meine Emotionen nicht hochkochen zu lassen.
Langsam löste ich meine Hand von ihrer, schenkte ihr noch ein schiefen Lächeln und schloss dann die Taxitür.

Ich erwiederte seinen Kuss wie jedes mal wenn er mich küsste doch dieses mal war es anderst.
Es war das letze mal für eine lange Zeit, ich konnte und wollte es mir nicht schön reden.
Vermissen tat weh, die sehnsucht zu spüren tat weh, seine Arme nicht um meinem Körper zu spüren liesen mich so schutzlos wirken.
Ich nahm seine Hand fest in meine und gab ihm einen Kuss auf seinen Ring. Die Musik würde mein Herz beflügeln das wusste ich aber... er setze mein Herz erst zusammen.
Ich setze mich in das Taxi und jetzt schon fühlte es sich an als wäre es so unendlich weit weg.
Ich vermisste seine wärme, und die geborgenheit die er mir gab, nichts, wirklich nichts auf der Welt konnte dies jemals ersetzen. Er war mit nichts und niemand zu ersetzen.
Meinen Blick wollte ich von ihm nicht abwenden, selbst die heißen Tränen auf meiner Wange bemerkte ich nicht mehr.
Ich legte meine Hand an die Scheibe des Taxis und sah zu ihm. Mein Hals war trocken und als das Taxi anfing zu fahren.
Fühlte ich immer mehr wie die Distanz von uns größer wurde, und jede gefahrene Sekunde waren die schwersten.
Es würde einige Tage dauern bis ich bereit dazu war mich auf unser nächstes treffen zu freuen.
Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht, ich hatte mein versprechen an mich selbst gebrochen, ich fühlte mich Danny gegen über Schlecht, schließlich... wollte ich nie das er mich so sah.
Der Weg bis zum Flughafen war mir noch nie so weit vor gekommen...

Ich war jede meiner freien Stunden im Studio, machte Solo-Aufnahmen und hatte ein paar Freunde für mein neues Projekt zusammengetrommelt.
Ich vermisste Lights schrecklich und wenn ich darüber nachdachte zog sich jede Minute wie eine Stunde. Ich konnte es einfach nicht erwarten sie wieder in den Armen zu halten, auch wenn es nur für einen Teil der Tour war.
Ich schloss Lights Tür auf und versorgte dann erstmal die Hunde bevor ich mich mit ihnen in den Garten setzte.
Etwas frische Luft hatte ich bitter nötig so viel Zeit wie ich im stickigen Studio verbracht hatte.
Ich freute mich auf mein Skype-Date heute Abend und packte mir schonmal den Laptop auf den Schoß. Ich checkte mal erstmal meine Mails, das hatte ich in letzter Zeit wirklich schleifen lassen...So wie alles.

Ich schreckte kurz zusammen als der Anruf meinen Bildschirm erleuchtete und fast wär mir der Laptop vom Schoß gefallen.
Als ich mich wieder gesammelt hatte klickte ich gleich auf Annahme. Kurz darauf erschien auch schon Lights' wunderschönes Gesicht vor mir.
Ich könnte für einen Moment nichts sagen, nur lächeln. Ich vermisste sie so unglaublich.
"Hey..." sagte ich ruhig. "Wie gehts dir?"

"Du Arme.." lachte ich leise. "Aber ich hab auch nich viel von der Sonne, ich bin den ganzen Tag im Studio...arbeite an dem Sideproject." fügte ich noch hinzu.
"Wie läuft die Tour? Wie waren die Shows bisher?" fragte ich dann. Wahrscheinlich könnte ich stundenlang mit ihr über Banalitäten reden, solange ich doch nur ihre Stimme hören konnte.

"Jaa ich hab ein paar alte Freunde aufgetrieben, die sich auch freuen mal wieder ein neues Projekt anzufangen und wir sind im Moment noch am Basteln...mal sehen was sich so ergibt..." erzählte ich und lehnte mich tiefer in den Stuhl.
"Ach du weißt gar nich wie viel ich dafür geben würde, dass du meine Zeit jetzt schon beanspruchst." sagte ich mit einem schiefen Lächeln.
Wenn ich sie haben konnte brauchte ich keine Zeit für mich.
Ich musste lachen. "Wieso? Sind sie so scheiße, dass du mit Abstand die Beste bist jeden Abend?" fragte ich scherzend.

"Natürlich, du wirst die erste sein, die was zu hören bekommt...Ich denke bis wir uns in England sehen, kann ich dir schon was zeigen." sagte ich mit einem sanften Lächeln.
"Na das klingt doch super..." antwortete ich gleich. Es war mir so wichtig, dass es ihr gut ging und sie zufrieden war. Ich wünschte ich könnte selbst dafür sorgen, aber das würde noch einige Zeit dauern.
"Ach und übrigens: Blond steht dir wirklich gut." meinte ich dann mit einem schiefen Grinsen. Wahrscheinlich konnte sie sowieso alles tragen, das würde nie was daran ändern, dass sie für mich die schönste Frau auf der Welt war.
"Und hast du schon was für deinen Geburtstag geplant?" hakte ich dann nach.

"Ich kann es auch nicht mehr erwarten...Es ist als würden sich die Tage endlos ziehen. Sogar mit Ablenkung..." Ich seufte. Auch wenn ich kein Trübsal blasen wollte, ich vermisste sie einfach so sehr.
"Glaub mir ich lass dich niiie wieder auf so eine lange Tour!" scherzte ich und grinste schief.
"Solange du sie nich kurz schneidest, gefällt mir alles an dir." meinte ich dann lächelnd. Skeptisch zog ich eine Augenbraue hoch als sie ihren Geburtstag kommentierte.
"Ach ihr macht bestimmt irgendwas schönes zusammen, vielleicht feiern gehen ... Das kann man in Deutschland ziemlich gut." schlug ich vor und fuhr mir durchs Haar.
"Hmm...Es ist vielleicht eine komische Frage..." begann ich dann. "Aber wir läufts eigentlich im Moment so mit den BMTH-Jungs!? Ich war noch nie mit ihnen auf Tour und nja...weiß nich wie viel die so mit Drogen am Hut haben...Ich würde gern wissen, von wem ich mich einfach fern halte, wenn wir unterwegs sind." Ich hoffte ich würde sie damit nicht beunruhigen, aber ich wollte sicher gehen, dass ich sie nicht wieder enttäuschen würde und außerdem hatte ich es ihr versprochen. Auch wenn ich viele Versprechen in meinem Leben brach, gegenüber ihr wollte ich ehrlich und aufrichtig bleiben.

"Oh nein..Da hast du mich wohl erwischt..." lachte ich. Es war so schön sie lächeln zu sehen, es machte das Vermissen ein klein bisschen weniger schlimm, wenn ich wusste dass es ihr gut ging.
"Jaa also ich sag nix wenn die Jungs da mal kiffen oder so...Ich hab nur keine Lust drauf, dass mich da irgendeiner anfichst, weil er meint ich wär eh die ganze Zeit drauf." meinte ich dann. Wer wusste schon ob ich dann nicht noch zugreifen würde.
"Und keine Sorge...Ich verstell mich nicht. Ich habe mir vorgenommen die Finger von dem Scheiß zu lassen, das ist jetzt meine Einstellung und gehört zu mir. Ich habs dir versprochen und dabei werde ich bleiben." erklärte ich ihr ruhig.
Als ich auf die Uhr blickte wurde mir etwas mulmig. "Uhm...Es is schon ziemlich spät und ich muss noch was organisieren, was sich leider nich verschieben lässt. Tut mir wirklich Leid...Ich meld mich bei dir, wenn ich wieder da bin...Dann können wir ja nochmal reden sobald du Zeit hast, okay?" sagte ich dann langsam Richtung Abschied.

Ihre Worte bedeuteten mir viel. Es gibt wohl niemanden auf der Welt der so viel Verständnis vermitteln konnte wie sie.
"Ich liebe dich auch...Ich kanns kaum erwarten dich wieder zu sehen." verabschiedete ich mich mit einem Lächeln, bevor ich dann auflegte und sofort ein Fenster öffnete um mir Flugtickets zu bestellen. Ich hoffte die Überraschung würde gelingen.
Gleich ging ich wieder rein, telefonierte mit ein paar Freunden, die auf die Hunde aufpassen sollten und begann meine Sachen zu packen.

Mit einer kleineren Tasche machte ich mich los zum Flughafen. Ein Geschenk hatte ich auch besorgt.
Die Vorfreude trieb mich an und ließ mich auch den langen Flug überstehen.